Identifikation der Grundursachen für ein zunehmendes Problem
Genetische Varianten des Melanocortin-4- Rezeptor(MC4R)-Signalwegs können sich auf die Regulierung von Hunger, Nahrungsaufnahme, Sättigung und Energieverbrauch auswirken.1,2
Melanocortin-4-Rezeptor & Adipositas
Eine gestörte MC4R-Signalübertragung kann unabhängig von Umwelt- und Lifestyle-Faktoren zu Hyperphagie (pathologischer, unstillbarer Hunger) sowie schwerer Adipositas im Kindesalter führen.3,4
Seltene genetische Varianten innerhalb des MC4R- Signalwegs können zu einer beeinträchtigten neuronalen Signalgebung führen, was seltene genetische Krankheiten wie Adipositas mit Proopiomelanocortin-Mangel (POMC) sowie Adipositas mit Leptinrezeptormangel (LEPR) verursacht.4,5
Nicht-diagnostizierte Grundursache
Eine der Hauptursachen für früh-manifeste, schwere Adipositas wird zu selten diagnostiziert. Die proaktive Identifizierung von Hauptsymptomen kann dazu beitragen, dass Kinder mit einer seltenen MC4R- Erkrankung richtig behandelt werden können.4,6
Identifikation einer seltenen Erkrankung des MC4R- Signalwegs
Sobald die Hauptsymptome Hyperphagie und früh- manifeste, schwere Adipositas erkannt werden, kann ein genetisches Screening dazu beitragen, das Vorhandensein einer seltenen Erkrankung des MC4R-Signalwegs festzustellen.7
Wenn Sie überlegen, ob Ihre Patienten auf eine seltene Erkrankung des MC4R-Signalwegs untersucht werden sollten, denken Sie an die folgenden Hauptsymptome:
Hyperphagie (pathologischer, unstillbarer Hunger)
Gesteigertes und länger anhaltendes Hungergefühl
Längere Dauer bis zum Erreichen des Sättigungsgefühls
Kürzere Dauer des Sättigungsgefühls
Starke Fixierung auf das Thema Essen
Exzessives Essverhalten (nächtliches Essen, Stehlen von Nahrung, Suche nach Nahrung im Müll)
Erheblicher Stress und unangemessene Reaktion bei Nahrungsverweigerung
Früh-manifeste, schwere Adipositas (frühzeitiges Auftreten typischerweise im Alter von 2-5 Jahren)4,9,10
Eine BMI-Kurve, die deutlich über den Referenzperzentilen liegt, kann auf eine zugrundeliegende seltene Erkrankung des MC4R- Signalwegs hinweisen.
Beschleunigung der Überweisung
Die bestehende Resistenz gegen herkömmliche Strategien zur Bekämpfung von Adipositas kann ein nützliches Kriterium für die Bewertung sein.6
Einzelne Varianten sind zwar selten, aber seltene Erkrankungen des MC4R-Signalwegs sind bei Menschen mit früh-manifester, schwerer Adipositas vermutlich nicht selten. Das Patientenalter beim Auftreten der Adipositas ist ein Schlüsselfaktor beider Erkennung von Patienten mit potenziellen Varianten in Adipositas-assoziierten Genen.6, 11
Die bestehende Resistenz gegen herkömmliche Strategien zur Bekämpfung von Adipositas kann ein nützliches Kriterium für die Bewertung sein.
Einzelne Varianten sind zwar selten, aber seltene Erkrankungen des MC4R-Signalwegs sind bei Menschen mit früh-manifester, schwerer Adipositas vermutlich nicht selten. Das Patientenalter beim Auftreten der Adipositas ist ein Schlüsselfaktor beider Erkennung von Patienten mit potenziellen Varianten in Adipositas-assoziierten Genen.4,6
Frühzeitige Diagnose
Der Zugang zu geeigneten Analysen ermöglicht, dass genetische Varianten, die seltene Erkrankungen des MC4R-Signalwegs verursachen, frühzeitig diagnostiziert werden können. In klinischen Leitlinien werden Gentests empfohlen, um Patienten mit den Hauptsymptomen Hyperphagie und früh-manifeste, schwere Adipositas zu diagnostizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.6
Die Diagnose einer seltenen Erkrankung des MC4R-Signalwegs und das Verständnis für die Grundursache ihrer Probleme können das Leben der Patienten entscheidend verändern. Dazu gehören: 6,10,12
Genetisches Screening
Durch genetisches Screening unter Verwendung der richtigen Gen-Panels können jetzt viel mehr seltene Krankheiten identifiziert werden – seltene Erkrankungen des MC4R-Signalwegs können dazu gehören.6
Zusammen mit der Bewertung des klinischen Erscheinungsbildes können Gentests bei der Diagnose von seltenen Erkrankungen des MC4R- Signalwegs helfen, und dadurch: 11
Literatur:
- 1. Yazdi F et al, Peerj, 2015;3;e856.
- 2. Acosta A, et al. Genes Nutr. 2014;9:384.
- 3. Haqq AM, et al. Lancet Diabetes Endocrinol. 2022;10:859–868.
- 4. Huvenne H, et al. Obes Facts. 2016;9:158-73.
- 5. Fonseca ACP, et al. Obes Facts. 2016;9:158‒73.
- 6. Clément K, et al. Physiol Behav. 2020;227:113134.
- 7. Styne DM, et al. J Clin Endocrinol Metab. 2017;102:709–757.
- 8. Heymsfield SB, et al. Obesity (Silver Spring). 2014;22:S1‒S17.
- 9. Ellacott KLJ and Cone RD. Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 2006;361:1265–74.
- 10. Kohldorf K, et al. Int J Obes (Lond). 2018;42:1602–1609.
- 11. August GP, et al. J Clin Endocrinol Metab. 2008;93:4576–99.
- 12. Kleinendorst L, et al. BMJ Case Rep. 2017;2017:bcr2017221067.